Entstehung von Narben
Unter einer Narbe versteht man in der Medizin ein faserreiches Ersatzgewebe, das im Rahmen der Wundheilung von aktiven Bindegewebszellen gebildet wird.
Natürlicher Wundverschluss ist immer eine Narbe
Die Narbe stellt den vorläufigen Endzustand der erfolgreichen Wundheilung dar. Sie ist ein Ersatz für Substanzverluste des Ursprungsgewebes, der jedoch nicht dessen Gewebeeigenschaften besitzt. Eine Narbe geht also immer mit einem Funktionsverlust einher.
Der Körper reagiert auf jede Verletzung mit einer Narbe
Der entstandene Defekt wird mit einem Blutgerinnsel verschlossen, dann von innen mit einem Bindegewebe aufgefüllt - eine Narbe entsteht.
Typische Eigenschaften des neuen Gewebes:
- Es ist weniger elastisch.
- Die Funktion ist eingeschränkt (keine Haare, Schweißdrüsen etc.).
Diese Narbe unterscheidet sich in Funktion und Aussehen von der sie umgebenden Haut. Die Narbe ist zuerst rot, später wird sie weiß und bleibt in der Regel heller als die restliche Haut. Haare, Talg- und Schweißdrüsen werden im Narbengewebe nicht neu gebildet. Nerven hingegen können nachwachsen. Das Narbengewebe hat weniger elastische Fasern (Collagen), sodass es zu Schrumpfungen und Verhärtungen kommen kann. Manche Narben ziehen sich nach innen, andere "wuchern". Narbengewebe ist geringer durchblutet ist und enthält weniger Wasser als gesunde Haut.
Wunden, bei denen größere Hautflächen betroffen sind oder bei denen nicht glatte Wundränder weit auseinanderklaffen, können problematisch werden. Das betrifft besonders Brandnarben. Befindet sich eine Narbe an oder über Gelenken, so kann sie drücken und die Beweglichkeit einschränken.