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Geschichte

Die historische Entwicklung der Verbrennungsmedizin

2900 v. Chr. Das erste erhaltene Dokument zur Oberflächentherapie von Brandwunden stammt aus dem Jahr 2900 v. Chr. und empfiehlt das Auftragen tierischer Fette. 1300 Jahre später wird ein Rezept aus schwarzem Schlamm und gekochtem Kuhdung empfohlen (Papyrus Ebers "Smith Papyrus" ägyptische Schriften).

800 vor Chr. erwähnt der indische Chirurg Sushrata erstmalig das Entfernen der verbrannten Haut. Ebenfalls aus Indien stammen die ayurvedischen Schriften aus dem Jahr 600 v.Chr, in dem die Einteilung in vier verschiedene Verbrennungsgrade festgehalten wurden.

1000 Erst mit Ende des ersten Jahrtausends unserer heutigen Zeit wird die "Kühlung als sehr vorteilhaft" beschrieben. Weitere 450 Jahre später unterscheidet Johannes da Vigo in Verbrennung und Verbrühung. Ferrara entdeckt im Jahr 1570 die Kontraktur.

1869 notiert Reverdin die erste Verpflanzung zweier Epidermisstückchen. Pollock beschreibt ein Jahr später schriftlich die erste freie Hautverpflanzung bei einem Mädchen. Dennoch tappten die Ärzte bis Ende des 19. Jahrhunderts über die Ursachen des raschen Todes von Brandverletzten völlig im Dunkeln.

Vom Dermatom zu Integra

1939 entwickelten Padgett, Brown und Hood die ersten Dermatome zur Gewinnung von Spalthaut. Diese sind bis heute im Gebrauch und können mit Pressluft oder elektrisch betrieben werden.

1947 entwickelte Wallace die ebenfalls bis heute gültige 9er Regel zur Bestimmung des Verbrennungsausmaßes.

1956 entwickelte Meek ein spezielles Gerät zum Zerschneiden der Spalthauttransplantate - ein Verfahren, welches bis heute verwendet wird. 2 Jahre später stellten Tanner und Vandeput eine Maschine her, mit der die Spalthauttransplantate gegittert werden. Sie werden als Mesh Graft bezeichnet.

1966 wird in Deutschland das erste Zentrum für Schwerbrandverletzte eröffnet. Der Nestor der Verbrennungschirurgie, Prof. Dr. Dr. F. E. Müller, baut die BG-Unfallklinik Bergmannsheil Bochum auf. 2 Jahre später wird die Spezialabteilung für Schwerbrandverletzte in Ludwigshafen-Oggersheim eingerichtet.

1975 gelingt Rheinwald und Green die erste erfolgreiche Kultivierung und Transplantation von Kulturhaut. Mit dieser Methode war es möglich, auch großflächig verbrannte Patienten mit 70 bis 80 Prozent verletzter Körperoberfläche zu transplantieren und mit Eigenhaut zu verschließen.

1990 gelingt die Züchtung und Einpflanzung von dem Dermisersatz Integra.


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