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Epithetik

Epithetik bedeutet Gesichtsprothetik, somit sind Epithesen abnehmbare Gesichtsprothesen, die aus medizinischem Fremdmaterial (meist Silikone) individuell für den Patienten angefertigt werden.

Epithese aus medizinischem Silikon
Epithese aus medizinischem Silikon

Möglichkeiten in der epithetischen Versorgung von Patienten mit Deformitäten im Kopf-Halsbereich

Wegen der großen Bedeutung des Gesichtes für die Persönlichkeit jedes Menschen führen Deformitäten im Kopf-Hals-Bereich bei angeborenen Fehlbildungen, Traumata oder Krankheit bedingten chirurgischen Eingriffen (meist Tumor bedingte Operationen) zu deutlich schweren psychischen Belastungen.

Für die Wiederherstellung fehlender Gesichtspartien kommt - neben chirurgischen Maßnahmen - häufig die Epithetik zum Einsatz.

Geschichte und Entwicklung der Epithetik

Laut historischen Aufzeichnungen wurden Epithesen bereits im Altertum aus einfachen Materialien wie Leder, Holz, Metall oder Porzellan gefertigt und mit Schnüren oder an Hüten befestigt.

Ende des 18. Jahrhunderts nahmen sich die Zahnärzte der Epithetik an und verbesserten diese in Material und Funktion. Von Kautschuk über Zelluloid wurden nach dem 2. Weltkrieg die heute üblichen Kunststoffe und Silikone eingesetzt.

sphärische Magnete zur Epithesenbefestigung
sphärische Magnete zur Epithesenbefestigung

Durch ihre guten Materialeigenschaften und ihre hohe Ästhetik verdrängten sie fast schlagartig alle bis dahin bekannten Materialien.

In der heutigen modernen Epithetik wird als Epithesewerkstoff überwiegend medizinisches Silikon verwendet; meist angewandte Befestigungstechnik sind im Knochen verankerte Halteelemente (Bild links: Implantate aus Titan) die fast immer über sphärische Magnete die Epithese zum Halt bringen (Bild rechts: im Ohrbereich auch Steg-Reiter-Konstruktionen).

 

Weitere Befestigungstechniken sind:

 

Anfertigung einer Epithese

fertige Nase aus medizinischem Silikon
fertige Nase aus medizinischem Silikon

Für die Herstellung einer Epithese muss vorerst der Defekt-Bereich am Patienten abgeformt und ein Modell aus Gips angefertigt werden.

Auf diesem Modell wird dann im Beisein des Patienten das zu ersetzende Gesichtsteil in medizinischem Wachs modelliert und direkt anprobiert.

Dieses Wachsmodell wird nach feinem, exaktem Ausmodellieren der Passung und Hautstrukturen, mit Gips umhüllt und hinterher ausgekocht.

In die so entstandene Hohlform schichtet der Epithetiker das individuell eingefärbte Silikon. In dieser Gipsform wird das Silikon dann unter Druck in einem Ofen gebacken und nach einigen Stunden entformt.

 

Individuelle Farbanpassungen am Patienten (Äderchen, Sommersprossen, Altersflecken) oder das Einsetzen von Haaren (Augenbrauen / Wimpern), lassen die Epithese täuschend echt wirken.

 

Der Epithetiker

In Deutschland und ganz Europa existiert bisher keine anerkannte Ausbildung, die für die Berufsbezeichnung "Epithetiker" Voraussetzung wäre. Vielmehr wird das Berufsbild "Epithetiker" von unterschiedlichen Berufsgruppen repräsentiert.

Die Internationale Gesellschaft für chirurgische Prothetik und Epithetik "IASPE" erarbeitete Empfehlungen für die Weiterbildung zum "Anerkannten Epithetiker".

Dieser Titel wird von der Gesellschaft an jene Personen verliehen, die das entsprechende Weiterbildungsprogramm erfolgreich durchlaufen und sich in ihren Arbeiten als qualifiziert erwiesen haben.

Pflege und Haltbarkeit einer Epithese

Die tägliche Pflege der Epithese ist unbedingt notwendig und wird mit Seifenlauge und warmen Wasser empfohlen. Eine Epithese ist ein Verschleißkörper und muss daher alle zwei Jahre erneuert werden.

Die Kosten einer Epithese rechnet der behandelnde "Anerkannte Epithetiker" mit der jeweiligen Krankenkasse ab.

Jörn Brom

Brom Epithetik

Mittermaierstraße 25
69115 Heidelberg

Tel.: 06221/4319922
Fax.: 06221/4319923

eMail :info@brom-epithetik.de
Web: www.brom-epithetik.de


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