Erster CICATRIX-Studienpreisträger 2009
Dr. med. Matthias Aust
1977 in Landsberg am Lech geboren, machte Dr. Matthias Aust 1996 sein Abitur am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium. Auch den Medizinertest im selben Jahr meisterte er mit Bravour. Er gehörte zu den besten 10 Prozent aller Kandidaten dieses Jahrganges. Nach dem Militärdienst studierte Matthias Aust an der Universität Regensburg, als Wahlfach schrieb er sich für Sportmedizin ein. Danach folgten praktische Erfahrungen an renommierten Kliniken in Deutschland, Norwegen, Los Angeles und Südafrika, wo er Dr. Desmond Fernandes kennenlernte, der auch sein Mentor wurde. Der bekannte Chirurg experimentierte damals bereits bei verschiedenen Indikationen wie Falten, Narben oder Striae mit dem Nadelroller und entwickelte das Medical Needling.
Mit seiner Promotion zum Thema "Der Effekt von Insulin auf die sytemisch inflammatorische Reaktion nach einem thermalen Trauma" folgte der erste Schritt in Richtung Verbrennungs-Chirurgie. Seit 2004 ist er als Assistenzarzt in der Medizinischen Hochschule Hannover in der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie tätig. Schon sehr früh war er als Stationsarzt auf der Intensivstation für Schwerstbrandverletzte tätig. Hier betreute er von Anfang an eine 18jährige junge Frau, die bei einem Grillunfall schwere Verbrennungen erlitten hatte. Nach Ausheilung der Narben wurde der Leidensdruck nicht geringer, da sie wie alle Brandverletzten hypertrophe Narben entwickelte.
Spannende Zeit nach der ersten Patientin
Mit Beginn seiner Tätigkeiteit forschte Dr. Aust intensiv im Bereich der Perkutanen Collagen Induction, auch Medical Needling genannt. Erst an Ratten, 2007 needelte er dann seine junge Patientin. "Natürlich habe ich vorher Rücksprache mit meinem Mentor und meinem Chef, Herrn Prof. Dr. Peter Vogt, gehalten", erzählt der Preisträger. Seine Labor-Ergebnisse sowie die praktischen Erfahrungen von Dr. Desmond Fernandes ließen gute Ergebnisse erwarten. Die ersten Wochen nach der Operation waren dennoch aufregend für Dr. Aust. "Im allerschlimmsten Fall hätte es halt nur wenig oder gar keine Verbesserungen gegeben", erinnert er sich. Das Gegenteil war der Fall. Patientin und Arzt waren begeistert. Sechs Jahre hat er mittlerweile geforscht, operiert und sein Wissen weitergegeben. Seine Probanden sind ausnahmslos zufrieden mit den erzielten Verbesserungen.
Wenn er nicht im Labor oder am OP-Tisch steht, treibt er aktiv Sport. Mit seiner Lebensgefährtin trifft er gerne Freunde und reist, wann immer es ihm möglich ist. Schönheit ist für ihn relativ. "Ein nettes Beiwerk, aber es gibt Wichtigeres im Leben". Seine Pläne für die Zukunft? "Ich werde auf jeden Fall weiterforschen. Mit anderen Nadellängen und/oder anderen Verfahren experimentieren". Auf unsere Frage, ob das Medical Needling sein Lebenswerk sei, lächelt der gebürtige Bayer. "Auf jeden Fall ein Ja, auch wenn ich erst 32 Jahre alt oder jung bin".
Fachbericht über die Forschungsarbeit
Den Fachbericht über die Forschungsarbeit finden Sie unter Dr. med. Aust: Medical Needling