direkt zum Inhalt Navigation



Fragen zu Vorbereitung und Pflege beim "Medical Needling"

Mittlerweile sind viele unserer Mitglieder sehr erfolgreich mit dem Medical Needling operiert worden. Das Verfahren ist sowohl bei alten, ausgereiften als auch bei aktiven, noch nicht ausgereiften Narben anwendbar. Wir haben unsere Erfahrungen zusammengestellt, was im Vorfeld wichtig ist zu wissen für alle, die Interesse haben sich ebenfalls mit dieser neuartigen minimal-invasiven Technik operieren zu lassen.

Vorbereitende Pflege der Haut wird empfohlen

Ideal, aber nicht zwingend notwendig für den Erfolg der Operation ist die Gewöhnung und Pflege der Hautareale mit einem speziellen Öl, das hochkonzentriert Vitamin A und C enthält. Die Notwendigkeit der Vorbehandlung ist - salopp ausgedrückt - vergleichbar mit einem Sportwagen, der statt mit SuperPlus nur mit Normal Benzin betankt wird. Er bringt einen so auch von A nach B, aber eben nicht mit voller Leistung.

Dieses Öl wurde vom südafrikanischen Arzt und "Vater" des Medical Needling, Dr. Desmond Fernandez entwickelt und wird unter dem Produktnamen Environ AVST Body Oil bzw. in noch höherer Konzentration als Essentia A Forte für die Operation selber oder die "erfahrene", sprich bereits an Vitamin A gewöhnte Haut, vertrieben.

Die zu needelnden Areale sollten morgens und abends dünn eingeölt werden. Das Öl zieht gut ein und hinterlässt keine Fettspuren in der Kleidung. Wenn nötig, kann darüber die sonst auch angewendete Körper bzw. Gesichtspflege verwendet werden. In Einzelfällen wird im Gesicht eine spezielle Vitamin-A-Creme von Environ empfohlen. Das entscheidet der behandelnde Arzt.

Jede Zeit der Vorbereitung der Haut hilft, ca. zwei Monate sind optimal. Als Anhaltpunkt für die benötigte Menge und Kosten kann dienen, dass eine Flasche Öl mit 100 ml Inhalt für 2 Monate als vorbereitende Pflege des Gesichts samt Hals und Brust ausreicht. Die deutsche Vertriebsfirma Careconcept (www.careconcept.com) in Berlin ist Kooperations-Mitglied bei uns und stellt die empfohlenen Produkte exclusiv auf unserer Website vor.

Informationen zur OP

Das Öl wird in großen Mengen während der Operation benötigt, ebenso wie in den Tagen danach. Gleiches gilt für eine spezielle Waschlotion, mit der die behandelten Narbenflächen intensiv mehrmals am Tag gereinigt werden müssen. Bei der ambulanten Vorstellung bitte abklären, ob das Environ-Öl sowie das spezielle Teebaumöl-Waschgel "Sebuwash" vom Krankenhaus bereit gestellt werden oder ob beide Produkte vom Patienten mitgebracht werden müssen. Benötigt wird als Anhaltspunkt eine Flasche Öl und Waschlotion, wenn Gesicht, Hals und Brust behandelt wurden. Bei größeren Flächen entsprechend mehr.

Für das Öl können wir keine Alternative benennen, alternativ zum "Sebuwash" von Environ können folgende andere Waschlotionen benutzt werden:

PD Dr. Aust hat während seiner wissenschaftlichen Forschung ausschließlich die Produkte der Firma Environ verwendet. Noch im OP-Raum werden die geneedelten Areale gewaschen und dann regelrecht mit dem Öl getränkt. Durch die kleinen Stichkanäle kann es so direkt in den tieferen Hautschichten arbeiten.

Alle üblichen Verhaltensweisen und Regeln vor und nach einer Vollnarkose bzw. örtlichen Betäubung gilt es einzuhalten. Bei Brandverletzten werden wesentlich längere Nadeln eingesetzt als im kosmetischen Bereich. Deshalb handelt es sich um eine Operation zur großflächigen Narbenkorrektur und wird auch als solche mit den Kostenträgern abgerechnet. In der Regel sind 2 Tage Krankenhausaufenthalt ausreichend. Die Entlassung erfolgt am Tag nach der Operation. Voraussetzung ist ein problemloser OP-Verlauf und die Sicherstellung der Pflege danach für mindestens eine Woche.

Nach der OP

In den ersten 48 Stunden nach der OP sollten die geneedelten Areale tagsüber alle 3 Stunden mit Waschlotion sanft gereinigt und anschließend dick eingeölt werden. Wir empfehlen Einmal-Waschlappen oder die Dusche. Die Pflege mit dem Environ-Öl vertieft zum einen die Neubildung von Collagen, pflegt die Haut und soll vor allem verhindern, dass es zu Krustenbildung kommt.

Die Reaktion auf das Needling ist zu vergleichen mit einem schweren Sonnenbrand. Die Areale können "heizen", spannen, sind intensiv rot und können eventuell, aber eher selten, auch schmerzen. Je nach OP-Gebiet kann es zu starken Schwellungen kommen, die ähnlich wie ein Hämatom gefärbt sind. Dieses ist besonders im Gesicht, am Hals oder den Extremitäten der Fall. All diese Entzündungs-Reaktionen sind gewollt und kein Grund zur Beunruhigung, auch wenn sie bei dem einen oder anderen auch einmal heftiger ausfallen sollten.

Alle Symptome bilden sich in der Regel nach 3 - 4 Tagen zurück, können in Einzelfällen aber auch über eine Woche anhalten. Während der Heilphase, ca. die nächsten 7 bis 10 Tage, schuppen oder schälen sich die geneedelten Areale und einige Patienten berichten von Juckreiz, der in der Regel aber nach 1 bis 2 Tagen wieder aufhört. Sollten Schmerzmittel benötigt werden, bitte direkt im Krankenhaus danach fragen.

Wichtig und dringend zu beachten:

Auf keinen Fall genommen werden dürfen entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclophenac oder Acetylsalicylsäure, kurz ASS. (Handelsnamen z.B. IBU400, Tylenol, Voltaren, Aspirin). Dieses gilt sowohl für verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Mittel. Problemlos sind die Wirkstoffe Paracetamol, Metamizol, Phenazon und Propyphenazon verwendbar.

Im Laufe der Heilung werden die geneedelten Areale sehr trocken, so das eine zusätzliche Pflege - über dem Öl aufgetragen - erforderlich wird. Dabei kann die übliche Pflege verwendet werden, wobei eine mit Vitamin A und C angereicherte Creme zu bevorzugen ist, wie die Environ Produkte oder z.B. Suractif oder Retinology von Lancaster. Grundsätzlich geht es um die Pflege der Haut mit Feuchtigkeit, weniger mit Fett. Alternativ und preiswerter sind Produkte aus der Apotheke z.B. aus den Linien von Eucerin oder Allergika oder auch schlicht Vaseline.

Keinesfalls verwendet werden dürfen in der ersten zwei Wochen für die Pflege Produkte mit:

Bis zur kompletten Abheilung - maximal bis ca. 14 Tage nach der OP - darf weder Silikon noch Kompression getragen werden!


OK

Diese Website verwendet Cookies, weitere Informationen dazu in unserer Erklärung zum Datenschutz. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Einzelheiten zum Betreiber der Website finden Sie im Impressum.

Seitenanfang