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Medical Needling in Kombination mit ReCell®-Verfahren: Ein neuer Ansatz zur Behandlung depigmentierter Narben

Die Fortschritte in der Therapie hypertropher und atropher Verbrennungsnarben durch das Medical Needling-Verfahren haben sich in den letzten Jahren weiter etabliert. Durch das Medical Needling hat der Patient nun die Möglichkeit, sowohl die Elastizität der Narbe zu verbessern als auch den transepidermalen (durch die Haut) Wasserverlust zu verringern. Des Weiteren wird auf Grund der durch das Medical Needling induzierten und gewollten Wundheilung das oft in der Verbrennungsnarbe verbleibende Erithem (Rötung der Narbe) verbessert.

Auf Grund dieser neuen Entwicklungen stellen die Patienten nach der Therapie eine starke Verbesserung der Narbenqualität und eine damit verbundene Steigerung ihrer eigenen Lebensqualität fest. Das Medical Needling hat jedoch keinerlei Einfluss auf eine Hypopigmentierung der Haut.

Das Recell®-Verfahren ist eine Technologie, die es dem Chirurgen ermöglicht, gesunde körpereigene Hautzellen zu entnehmen und diese anschließend auf geschädigte vernarbte oder depigmentierte Hautareale aufzubringen. Die gesunden Zellen regenerieren daraufhin die Haut.

Um dies zu ermöglichen, ist es nötig, eine blutende Wundfläche zu haben. Gerade bei Narben jedoch zeigt sich die Epidermis (Oberhaut) im Vergleich zur gesunden Haut verdünnt. Um diese Wundfläche zu erreichen wurde bisher die Oberfläche der Narbe abgeschliffen (Dermabrasio). Die hierbei entstehende Wundfläche konnte jedoch nicht eine potentielle Narbenneubildung ausschließen.

Patientenbeispiel nachher
Patientenbeispiel nachher

Vor nunmehr einem Jahr wurde aufgrund dieser Problematik eine Kombination der zwei etablierten Verfahren (Medical Needling und Recell®) erstmalig durchgeführt. Hierbei wurde durch das Medical Needling-Verfahren eine Wundfläche im Bereich der zu behandelnden Narbe geschaffen, ohne die Epidermis nachhaltig zu verletzen bzw. zu ablatieren. Nach dem Needling wurde das Recell®-Spray in bekannter Technik aufgetragen. Bei Nachuntersuchung 1, 3, 6 und 12 Monate nach der Behandlung zeigte sich bei einer Patientengruppe von bisher N=3 bei jedem Patienten sowohl eine subjektive als auch objektive verbesserte Pigmentierung der Narbe.

Ausblick:

Die Kombination aus Recell® und Medical Needling scheint ein vielversprechender Ansatz zur Repigmentierung großflächiger depigmentierter Narbenareale darzustellen. Dieser Ansatz könnte auch bei Hautentnahmestellen (Spalthaut) Einsatz finden. Nach Abschluss dieser Pilotstudie und den beeindruckenden Ergebnissen beginnt das Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg unter Studienleiter Priv.-Doz. Dr. med. Aust nun mit einer erweiterten Studie zur Untersuchung dieses Kombinationsverfahrens.

Privatdozent Dr. med. Matthias Aust

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie


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