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Prof. Dr. med. Augustinus Bader

CICATRIX-Studienpreisträger 2010

Prof. Dr. Augustinus Bader
Prof. Dr. Augustinus Bader

Prof. Dr. Augustinus Bader wurde 1959 in Augsburg geboren und lebt heute mit seiner Ehefrau und vier Kindern in Leipzig. Sein Medizinstudium begann er in Italien und beendete es an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Anschließend folgten das physiologische Institut der Universität Würzburg, eine Abteilung für Schwerbrandverletzte in China, weitere Auslandsaufenthalte an der Wright State University in Ohio, der Harvard Medical School in Boston und das Inselspital der Universität Bern. 11 Jahre arbeitete er in verschiedenen Positionen an der Medizinischen Hochschule (MHH) in Hannover.

1989 promovierte er, 1996 erwarb er den Facharzttitel für Pharmakologie und Toxikologie und habilitierte sich 1998 in Hannover.

Seit 2003 ist Augustinus Bader Inhaber der Professur für Zelltechniken und angewandte Stammzellbiologie am Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig.

Weitere Informationen zu seiner Vita und Arbeit, laufenden klinischen Studien, Publikationen und Auszeichnungen finden Sie hier: Uni Leipzig

Die Bewerbung von Prof. Dr. Bader: "Erklärung des Mechanismus und Entwicklung eines topisch anwendbaren therapeutischen Prinzips zur Regeneration der Haut mit deutlich weniger Narben bei schweren Verbrennungswunden"

Um zu verstehen was genau Professor Bader mit seinem Team in Leipzig tut, empfehlen wir zunächst die Lektüre folgender von uns mit Absicht fast in voller Länge zitierter Zeitungsartikel.

Artikel Wundersame Heilung aus der "Süddeutschen Zeitung" als PDF ... (ca. 36 kb): Artikel Die Salbe, die Knochen und Wunden wieder heilt aus der "Welt" als PDF ... (ca. 33 kb):

Wir finden diese beiden Artikel der Süddeutschen Zeitung und der Welt online Redaktion auch deshalb für zitier würdig, weil sie uns die schwierige Aufgabe abgenommen haben, die biomedizinischen Fakten aus dem Bereich der regenerativen Medizin, in der Augustinus Bader federführend tätig ist, für alle verständlich zu formulieren. Darüber hinaus mussten wir die Erfahrung machen, dass teilweise wichtige Veröffentlichungen, auf die wir an anderer Stelle verlinkten, spurlos im Web verschwanden.

Besonders der Artikel mit dem, in unseren Augen sehr unglücklich gewählten, Titel "Wundersame Heilung", erschienen im Mai letzten Jahres im Magazin der Süddeutschen Zeitung, entfachte nicht nur in Fachkreisen, sondern auch auf verschiedenen Internetseiten und Blogs heftige, kontroverse und teils verunglimpfende Diskussionen. Wir haben uns daher entschlossen Prof. Bader für sich selbst sprechen zu lassen. Hier die Antwort aus Leipzig auf zahlreiche Anfragen nach Erscheinen des o.g. Artikels. Auf diese Weise kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Die Antwort des Teams von Prof. Bader als PDF (ca. 19 kb):

Weitere fachlich medizinisch und spezifische Informationen auf der Publikationsliste unter http://www.uni-leipzig.de/... sowie der Patentanmeldung von Professor Bader unter http://www.wikipatents.com/...

Was kann die Stammzellforschung, das Epo-Hydrogel in Zukunft für die Brandverletzten bedeuten?

Wir lernten auf der DAV Tagung im Januar 2009 zum ersten Mal indirekt die Arbeit von Prof. Dr. Bader kennen. Dr. Christina Günter, die im Klinikum Rechts der Isar in München mit Prof. Dr. Hans-Günther Machens zusammenarbeitet, stellte erste Ergebnisse mit dem Epo-Hydro Gel am Tiermodell vor. Dies geht auf eine Idee von Prof. Bader zurück. Wir waren von den Möglichkeiten dieser Behandlungsmethode sofort fasziniert und baten Dr. Günther unseren Studienpreis auf jeden Fall im Auge zu behalten und sich in Zukunft auch darum zu bewerben. Als uns nur wenige Monate später, zum Einsendeschluss im September 2010, die Bewerbung von Prof. Dr. Bader in Zusammenarbeit mit Dr. Machens/Dr. Günther erreichte, waren wir von dem vorgestellten Fortschritt beeindruckt, insbesondere von diesen Bildern

Anwendung von Epo-Hydrogel auf einer Entnahmestelle
Anwendung von Epo-Hydrogel auf einer Entnahmestelle

Die topische Anwendung mit dem Hydrogel. Es zeigte sich, dass die behandelte Spalthautentnahmestelle (rechts) nach 6 Tagen bereits in sehr hoher Qualität abheilte. Eine ursprünglich identisch grosse Wunde an dem anderen Arm (linke Seite) ist nach 6 Tagen noch nicht verheilt. Normalerweise heilt solche eine Wunde nach 12-14 Tagen, manchmal wie z.B. bei Diabetikern oft jedoch auch deutlich später.

Inzwischen laufen große klinische Studien, u.a. eine Studie zum Einsatz bei der Erstversorgung von Erwachsenen an neun Brandverletztenzentren in Deutschland unter Einsatz des Wirkstoffes Erythropoetin. Näheres unter http://www.uni-leipzig.de/~bader/Clinical Studies/index_dt.htm

Die bisherigen Behandlungserfolge berechtigen, so glauben wir, durchaus zu großer Hoffnung dass - idealer Weise - entstellende Narben nach tiefgradigen Brandverletzungen gar nicht erst entstehen.

Prof. Bader und sein Team klärte auch den Mechanismus wie Stammzellen in einer Wunde aktiviert werden können auf. Er entwickelt ein Verfahren wie auch ohne eine Zelltransplantation diese Wunde sich somit durch eine körpereigene (endogene) Stammzellaktivierung selbst heilen kann. Dieser in kleinen Wunden ganz normal ablaufende natürliche Prozess klappt beim Menschen in größeren Defekten ebenso ganz normalerweise jedoch nicht mehr, da durch die Zellverletzung wichtige Botenstoffe fehlen.

Durch den Einsatz dieser normalen Signalstoffe in einer örtlich, äußerlich anzuwendenden (topischen) Form können damit erstmals auch sehr große Verbrennungen, wie die ersten Anwendungen auch bei Kindern zeigten, deutlich besser als bisher üblich abheilen. Der Mensch kann somit größere Hautdefekte in einer Qualität und Geschwindigkeit heilen, die bisher als undenkbar galt.

Die Ergebnisse sind u.a. publiziert in: Bader A, Machens HG. Recombinant Human Erythropoietin plays a pivotal role as a topical stem cell activator to reverse effects of damage to the skin in aging and trauma. Rejuvenation Res. Rejuvenation Res. 2010 Aug;13(4):499-500, IF 4,138

Bader A, Lorenz K, Richter A, Scheffler K, Kern L, Ebert S, Giri S, Behrens M, Dornseifer U, Macciarini P, Machens HG. Role of trauma cytokines and erythropoietin and their therapeutic potential for acute and chronic wounds. Rejuvenation Research, 2011 Feb;14(1):57-66.

Weitere multizentrische Studien mit schwerverbrannten Kindern sind in Vorbereitung und werden auch folgen um noch mehr Beweise für diesen erfolgversprechenden Ansatz liefern zu können.

Wir glauben, dass diese Technologie jedoch ein deutliches zukunftsweisendes Potential hat und erwarten noch weitere, für Patienten mit Verbrennungen wichtige, Fortschritte durch die zunehmende Verbreitung der Anwendungen und des Anwendungsspektrums.

Regina Heess, Petra Lubosch im April 2011


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